Kongress 2024

35. SUCHTKONGRESS DES FVS+ AM 26.- 28. JUNI 2024 IN MÜNSTER

„PSYCHISCHE GESUNDHEIT UND PUBLIC HEALTH“

Wir haben uns gefreut Sie im Juni 2024 auf dem 35. Kongress unseres Verbandes in Münster begrüßen zu dürfen. Die drei Kongresstagen boten ein abwechslungsreiches Programm unter Beteiligung einer Vielzahl hochrangiger Referentinnen und Referenten aus Praxis und Politik.

 

PROGRAMM

1. Tag 26.06.2024

10.00 Uhr – 12.30 Uhr Workshops vor dem Kongress (parallel)

14.00 Uhr Kongressbeginn

Grußworte

  • Thomas Keck, Direktor DRV Westfalen
  • Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Präsidentin Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.
  • Maria Winkel, Bürgermeisterin Stadt Münster

14:30 – 15:30 Uhr
Psychische Störungen in der medizinischen Rehabilitation – Ein Überblick – Zahlen der DRV
Dr. Klaus Müller-Siegel, Deutsche Rentenversicherung Bund

15:30 – 16:00 Uhr Pause 

16:00 – 16:45 Uhr
Vom „Shifting the Curve“ zur Translation in die Lebenswelten – aktuelle Herausforderungen der Public Mental Health
Prof. Dr. Ulrich Reininghaus, ZI Mannheim

16:45 – 17:30 Uhr
Salutogenese: Das wichtigste Element der Entwöhnungsbehandlung
Dr. Ahmad Khatib, salus klinik Friedrichsdorf

 

19.00 Uhr Gesellschaftsabend bei der DRV-Westfalen

 

2. Tag 27.06.2024   

9:30 – 10:00 Uhr
Psychische Gesundheit im Setting Schule, neue Ansätze im Kontext School Health Nursing
Prof. Dr. Catharina Maulbecker-Armstrong, Technische Hochschule Mittelhessen

10:00 – 10:30 Uhr
(Nicht-)Rauchen gefährdet ihre Gesundheit (nicht)!
Reto Cina, salus klinik Lindow

10:30 – 11:00 Uhr
From Crisis to Recovery: The Journey of Mental Health and Addiction Treatment Services in the UK
Rebekah Creswell, Priory Group

11.30 – 12.30 Uhr
Podiumsdiskussion mit Initialvorträgen
Thema „stoff – (un)gebundene Emotionsregulierer“

Moderation: Dr. Thomas Klein

Teilnehmer/Innen:
Dr. Monika Vogelgesang, MEDIAN Klinik Münchwies
Prof. Dr. Norbert Scherbaum, LVR Universitätsklinik Essen
Holger Feindel, MEDIAN Klinik Münchwies
Indra Claessens, salus klinik Castrop-Rauxel

 

14.00 – 17.00 Uhr Foren 1 – 7 (parallel)

 

3. Tag 28.06.2024

9:00 – 9:45 Uhr
ARS als modernes Gesundheitszentrum unter Public Health Aspekten
Dr. David Steffen, Ianua G.P.S. mbH

9:45 – 10:30 Uhr
Förderung der psychischen Gesundheit durch die GKV
Sibylle Malinke, Verband der Ersatzkassen e.V.

10:30  – 11:00 Uhr Pause

11:00 – 11:45 Uhr
Vier verbindliche Entscheidungen – aktueller Umsetzungsstand
Dr. Susanne Weinbrenner, Deutsche Rentenversicherung Bund

11:45 Uhr
Verabschiedung & Ausblick 2025
Dr. Monika Vogelgesang

 

12.00 Uhr Ende des Kongresses

Foren 1 - 7

Forum 1

Betriebliche Strategien Mitarbeiter zu stärken (gerade in Bezug auf psychische Belastungen)

Das Forum „Betriebliche Strategien um Mitarbeiter:innen mit psychischen Beeinträchtigungen zu stärken“ setzt sich mit einem maßgeblichen Thema im Kontext der Arbeitswelt auseinander. Psychische Beeinträchtigungen von Mitarbeiter:innen können sich gravierend auf Arbeitsabläufe auswirken und damit den Erfolg eines Unternehmens gefährden. In den Forumsvorträgen werden Strategien und Ansätze zum Umgang mit psychischen Beeinträchtigungen von Mitarbeiter:innen vorgestellt und diskutiert.

 Rudolf Bachmeier

 

Forum 2

Erfahrungen aus anderen Ländern, was kann man voneinander lernen?

Reto Cina 

 

Forum 3

Wie erreiche ich „potentiell Betroffene“?

Dr. David Steffen

 

  • Wie erreiche ich potentiell Betroffene aus Sicht einer Krankenkasse
    Maurice Dahm, TK Saarland

Forum 4

Psychische Gesundheit und Cannabisfreigabe – ein Widerspruch?

Indra Claessens

 

Forum 5

Psychische Gesundheit und Prävention
„Ein Blick vor und nach der stationären Behandlung“

 Das Suchthilfe- und Beratungssystem in Deutschland ist in seiner Vielfalt und seiner Angebotsstruktur einmalig im internationalen Vergleich. Die Einrichtungen und Anbietenden sind gut vernetzt und können Betroffenen und deren Angehörigen in optimaler Weise Unterstützung anbieten. Auf der anderen Seite bedeutet die Nutzung des Beratungs- und Suchthilfesystems auch, dass ein gesundheitliches Problem in einer Ausprägung vorliegt, dass professionelle Hilfe zwingend erforderlich ist. Mit Blick auf psychische Gesundheit stellt sich daher die Frage, inwiefern Angebote in präventiver Hinsicht dabei helfen können, dass Beschwerden und Problemlagen frühzeitiger gesehen und bearbeitet werden können, bevor sie zu einer gesundheitlichen Einschränkung führen. In diesem Zusammenhang sollen Angebote vorgestellt werden, die auf ganz unterschiedliche Weise Betroffene ansprechen und Verhaltensänderungen etablieren können, bevor eine tiefgreifende Störung entstehen kann. „There is no glory in prevention“ – in dem Forum sollen die Akteure ihre erfolgreiche Arbeit und Konzepte vorstellen und etwas Ruhm ernten dürfen.

Robert Schöneck

 

Forum 6

Sexualität, Sucht und psychische Gesundheit

Wie fließt das Thema Sexualität in die Behandlung süchtiger Menschen ein? Wann ist das sexuelle Verhalten gesund, wann wird es krankhaft?
Diese beiden Fragen sollen in den beiden ersten Vorträgen beantwortet und diskutiert werden.
Im Anschluss daran werden wir uns dem Thema der Pornografiesucht sowie der neurowissenschaftlichen Wahrnehmung und Verarbeitung sexueller Reize widmen.

Dr. Julia Domma, salus kliniken Hürth – Direktorin
Anne Iking, salus kliniken Hürth – Therapeutische Leiterin

 

Forum 7

Neue Entwicklungen aus der Praxis für die Praxis 

Dr. Dietmar Kramer

 

  • ELMA 2.0 – eine App zur Unterstützung von Eltern mit Suchterkrankungen (ZI Mannheim)
    PD Dr. Anne Koopmann, ZI Mannheim

Workshops

Diagnostische und psychotherapeutische Methoden bei der Kauf-Shopping-Störung 

Isabel Bengesser & Nadja Tahmassebi – salus klinik Friedrichsdorf 

Die Kauf-Shopping-Störung ist eine klinisch relevante Störung, bei der Betroffene die Kontrolle über ihr Einkaufverhalten (online und offline) verlieren. Ähnlich wie in der stoffgebundenen Abhängigkeit, haben Betroffene einen starken Wunsch zu konsumieren (Waren) und sind gedanklich durch das Thema Einkaufen vereinnahmt. Das Einkaufen wird zur Emotionsregulation eingesetzt. Oftmals kommt es wegen dem Kaufverhalten zu negativen Folgen (Lügen, Geldverlust, Schulden, juristische Konflikte, Horten), die trotzdem fortgeführt werden.

In diesem Seminar werden Möglichkeiten zur Diagnostik der Kauf-Shoppingstörung und verschiedene therapeutische Interventionen zur Behandlung sowohl für online wie auch offline Kauf-Shopping-Störung vermittelt.

Symbolarbeit in der Suchtrehabilitation

Julia Bock – IANUA

Die Arbeit mit Symbolen (Bildern und Gegenständen) wurde von M.E. und G. Wollschläger vor mehr als 20 Jahren für Diagnostik und Therapie im Bereich der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie entwickelt. Symbolsprache verfügt über eine ganze Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten, Zeit und Raum treten in den Hintergrund, Intensität der Gefühle und Assoziationen gelangen ins Bewusstsein. So können Symbole sowohl die innere Konflikthaftigkeit unseres Erlebens als auch inneren Reichtum und Ressourcen sichtbar, erfahrbar und mitteilbar machen. Viele PatientInnen, insbesondere im Bereich der Abhängigkeitserkrankungen, zeigen ein Defizit bei der Fähigkeit Affekte und inneres Erleben zu verbalisieren, begründet auf einem Mangel an Resonanz und affektiver Spiegelung in der Biographie. Diese Sprachlosigkeit, bezogen auf die eigene innere Welt, sucht in der Therapie einen Widerhall. Im Außen, z.B. in Bildern und Gegenständen, können PatientInnen eine Spiegelung ihrer inneren Befindlichkeit erfahren, sodass ein Gegenstand zu einem persönlichen Symbol werden und als Brücke dienen kann, die aus der Sprachlosigkeit herausführt. Durch diese Arbeit kann die Fähigkeit unserer PatientInnen, Gefühle zu benennen sowie in der Folge besser zu regulieren, nachhaltig gestärkt werden. Zudem können positive, identitätsstiftende Kräfte in Gang gesetzt werden, welche die Abstinenzfähigkeit deutlich steigern können. Die Arbeit eignet sich für verschiedene Settings, Einzel- und Gruppentherapie, Paar- und Familientherapie. Im Workshop sollen gängige und nützliche Motive der Symboltherapie anhand von Fallbeispielen aus der klinischen Praxis mit Abhängigkeitserkrankten demonstriert werden. So sollen auch der Arbeitsprozess und besondere Merkmale einer therapeutischen Arbeit mit Symbolen aufgezeigt werden.

Quelle: Der Schwan und die Spinne. Das konkrete Symbol in Diagnostik und Psychotherapie. Wollschläger, M.E. und Wollschläger, G. (1998). Bern: Huber.

Essstörungen und komorbide Suchterkrankungen – ein integriertes Behandlungsprogramm

Dr. Sylvia Beisel & M.Sc. psych. Sophie Franz – salus klinik Lindow

Die Komorbiditätsrate bei Essstörungen mit Substanzabhängigkeit/-missbrauch liegt bei 10 bis 30%. V.a. Patient*innen mit Bulimia nervosa, Binge Eating Störung und Anorexia nervosa vom bulimischen Typus sind von einem zusätzlichen Suchtproblem betroffen. Jugendliche mit Essstörungen weisen ein hohes Risiko auf, im weiteren Verlauf ihres Lebens substanzbezogene Probleme zu entwickeln. Die Essstörungssymptomatik tritt wesentlich häufiger vor dem Beginn der Suchterkrankung auf als umgekehrt. Substanzmissbrauch/-abhängigkeit bei Patient*innen mit Essstörungen geht häufig mit massiven somatischen Problemen sowie Complianceproblemen einher, gilt als prognostisch ungünstiger Faktor für den Verlauf einer Essstörung und führt i.d.R. zur Ablehnung einer Behandlung in Fachkliniken für Essstörungen.

Der Workshop soll praxisnah vermitteln, wie ein integriertes stationäres Behandlungskonzept für Patient*innen mit Essstörungen bei gleichzeitigem Vorliegen einer Substanzabhängigkeit (am Beispiel der Alkoholabhängigkeit) durchgeführt werden kann, das sowohl den S3 Leitlinien für Essstörungen (2018) als auch für alkoholbezogene Störungen (2015) entspricht.

Es werden spezifische Interventionen zu den Bereichen Psychoedukation, Ernährungsmanagement, Motivationsförderung, Exposition und Rückfallprophylaxe vorgestellt, Wissen über die Auswirkung von Suchtmitteleinnahme auf die Hunger- und Sättigungsregulierung erläutert und es wird auf die gemeinsame Funktionalität von Essanfällen, Erbrechen und Suchtmittelgebrauch zur Stimmungsregulierung eingegangen. Eigene Fälle können gerne vorgestellt werden.

Best Practice Erhebung Basisdokumentation und Katamnese

Für den Theorieteil:
Rudolf Bachmeier, Mitglied im Vorstand des FVS+, Bereichsleiter Qualitäts- und Prozessmanagement, Johannesbad Holding, Bad Füssing
Stefanie Bick-Dresen, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Wissenschaft und Forschung, MEDIAN Kliniken Daun – Thommener Höhe, Darscheid

Für den Praxisteil:
Jan Medenwaldt, Geschäftsführer, Redline Data, Ahrensbök
Bernhard Müller, Senior Customer Success Manager, navacom, Hürth
Angela Eisheuer, Leiterin KIS, MEDIAN Kliniken, Berlin

 

Der Workshop „Best Practice Erhebung Basisdokumentation und Katamnese“ findet in zwei Teilen statt.

Im ersten Teil des Workshops werden die Basisdokumentation und Katamnese mit den jeweiligen Anforderungen von FVS+ und der Deutschen Suchthilfestatistik vorgestellt. Im weiteren Verlauf werden „best practice“ Ansätze bei der Datenerhebung, Datenaggregation und Datenübermittlung besprochen. Abgeschlossen wird der erste Teil des Workshops mit einem Ausblick auf den neuen Kerndatensatz 4.0, der ab 2027 den bisher gültigen Kerndatensatz 3.0 ersetzen soll.

Der zweite Teil des Workshops bietet die Möglichkeit einer praktischen Vertiefung der anfallenden Arbeiten mit Basisdokumentation und Katamnese in den Krankenhaus-Informations-Systemen (KIS-Systemen) der Einrichtungen. Hierzu stehen die drei KIS-Systeme

  • Patfak von Redline Data
  • PaDo von navacom
  • IKIS von MEDIAN

jeweils mit Referenten der KIS-Anbieter zur Verfügung.

 

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